(Welsberg 1698–1762 Wien)
Der heilige Bartholomäus mit einem Messer,
Öl auf Leinwand, 42 x 34,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 19. September 1972, Lot 132;
Auktion, Dorotheum, Wien, 22. Juni 1983, Lot 388;
Privatsammlung, Wien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 13. Oktober 2010, Lot 318;
Privatsammlung, Austria

Ausgestellt:
St. Pölten, Diözesanmuseum, Paul Troger. Vision und Andacht, 5. Mai–31. Oktober 2012

Literatur:
J. Kronbichler, Paul Troger 1698–1762, Berlin/München 2012, S. 294, Nr. G 59, Abb. S. 293;
W. Huber, J. Kronbichler (Hg.), Paul Troger. Vision und Andacht, Ausstellungskatalog, St. Pölten 2012, S. 142, 143, mit Abb.

Das vorliegende Gemälde zeigt einen älteren bärtigen Mann, der leicht über seine linke Schulter nach oben blickt. Die Darstellung des Messers in seiner rechten Hand weist ihn als heiligen Bartholomäus aus, der für seinen Glauben bei lebendigem Leibe gehäutet wurde. Vergleichbare Figuren dieser Art finden sich im gesamten Schaffen Trogers. Laut Johann Kronbichler verwahrt das Museum am Dom in St. Pölten mit dem Heiligen Jakob (Inv.-Nr. B 799) des Künstlers ein eng mit dem vorliegenden Gemälde verwandtes Werk. Kronbichler vergleicht das vorliegende Werk mit anderen Umsetzungen ähnlicher Themen und datiert es in die frühen 1730er-Jahre (siehe Literatur).

Ausgebildet von mehreren italienischen Künstlern, darunter Giuseppe Alberti, reiste der Künstler ausgiebig durch Italien und studierte eingehend die Werke Tiepolos, Veroneses und Solimenas. Nach diesen Lehr- und Wanderjahren arbeitete der Künstler in Salzburg und ließ sich später in Wien nieder, wo er zum Direktor der Akademie der bildenden Künste ernannt wurde. Berühmt für seine meisterhafte Freskenmalerei, schmückte Troger mit seinen Werken, die sich nicht nur in fast allen niederösterreichischen Klosterkirchen finden, die Wände und Decken zahlreicher Kirchen und Klöster in ganz Europa. Zu seinen prominentesten Aufträgen zählten die Ausschmückung des Marmorsaals und der Bibliothek von Stift Melk. Mit dem Freskenzyklus im Stift Altenburg erreichten seine dynamischen Kompositionen und lebendigen Bilderzählungen ihren Höhepunkt.