Lot No. 76 V


1940 BMW 327 Coupe


Chassis: 74170
Motor: 74170
Papiere: Schweizer Fahrzeugausweis (entwertet)

Eines von nur 179 gebauten 327 Coupés
Für mehr als 240.000 Franken restauriert
Umfangreich dokumentierte Historie
Matching Numbers

Als im November 1937 das bildschöne BMW 327 Cabriolet vorgestellt wurde, gab es sensationellen Beifall. Der BMW-Formgestalter und Karosseriekonstrukteur Wilhelm Kaiser hatte den Entwurf zu Papier gebracht, der mit Hilfe von Autenrieth zur Serienreife gebracht und dann im Werk Eisenach produziert wurde. Die Karosserie war in modischer Stromlinienform gezeichnet mit fließenden Linien. Die stark geneigte BMW-Niere endete in einer langen Motorhaube. Die Frontscheibe war keilförmig geteilt und verlieh Dynamik. Ein langes, sanft auslaufendes Heck bildete den krönenden Abschluss. Erst ab Oktober 1938 bot BMW dem Herrenfahrer das schnittige Coupé an. Die kleine Kanzel unterstrich die geschwungene Linienführung. Standardmäßig war der Schönling mit Stoff ausgekleidet und verfügte serienmäßig über Liegesitz-Beschläge. Autenrieth war auch mit dem Bau betraut worden. In Serie lieferte das Werk Eisenach das Chassis mit halbfertiger Rohkarosserie des Cabrios zu Autenrieth, wo es dann komplettiert wurde. Der Sechszylindermotor war vom BMW 326 übernommen worden, dank einiger Modifikationen leistete er im 327 nun 55 PS, genug um diesen Reisewagen 125 km/h schnell zu machen. Parallel dazu wurde der 327/28 mit noch höherer Leistung angeboten. Bis 1941 baute BMW vom hinreißend schönen Coupé nur 179 Stück, verschwindend wenig im Vergleich zu den 1124 gebauten Cabriolets.

Dieses 327 Coupé wurde gemäß BMW-Archiv am 18. März 1940 an den BMW Händler Dr. Brenner in Berlin ausgeliefert. Die Kopie eines Schweizer Fahrzeugausweises führt eine Zulassung am 1. Oktober 1955 auf einen Herrn in Bern an. Dieser hat den BMW gemäß der Überprüfungsstempel mindestens bis 1957 gefahren. Als Farbe ist beige-metallic angegeben, später korrigiert auf rot.

Ein Sammler aus dem Schweizer Kanton Aargau erwarb den inzwischen silbergrauen BMW am 17.Dezember 1982 für 27.000 Schweizer Franken von einem Oldtimerhändler in Bern. In den zehn Jahren zwischen Kauf und Zulassung erfuhr der BMW eine akribische Restaurierung gemäß Schweizer Vorstellungen. Er wurde also zerlegt, das marode Holzskelett in Esche erneuert und die Karosserie umfangreich instandgesetzt. Gemäß den damaligen Vorstellungen einer Restaurierung wurden schlechte Stellen großzügig rausgetrennt und ersetzt, es sollte ja richtig gut werden. Aus diesem Grund musste auch die Fahrgestellnummer neu eingeschlagen werden. Erfreulicherweise finden sich noch Teile der Karosserienummer an der Schottwand.

Nach Fertigstellung der Spenglerarbeiten wurde die Karosserie im heutigen Farbton lackiert. Genauso umfangreich wurde die Mechanik revidiert. Ein nicht typkorrekter BMW-Motor wurde mangels Alternative aufwendig aufgebaut und die Innenausstattung wurde gemäß dem Original in schwarzem Leder hochwertig erneuert, sowie auch Boden, Himmel und Kofferraum neu ausgekleidet wurden. Alles sollte perfekt sein. Der damalige Eigentümer investierte in Summe ca. 170.000 Schweizer Franken gemäß detaillierter Rechnungen, bis er den BMW in restauriertem Zustand zuließ. In den nachfolgenden zehn Jahren flossen noch einmal ca. 40.000 Franken in den BMW für diverse Verbesserungen, Reparaturen und 2001 den Umbau auf ein leichter zu schaltendes Volvo-Getriebe.
2018 kaufte ein guter Freund des Hauses den BMW von der Witwe des inzwischen Verstorbenen. Er wusste um die hochwertige Restaurierung und war von der Linie des BMWs absolut begeistert. Einziger Makel war in seinen Augen der falsche Motor.

Er setzte Himmel und Erde in Bewegung, um einen passenden Motor zu finden. Parallel dazu wurde der BMW mechanisch gecheckt - es fanden sich tatsächlich Unzulänglichkeiten wie falsche Hupen, was korrigiert wurde. Auch die Bremsanlage wurde in diesem Zusammenhang komplett überholt. Über die BMW Mobile Tradition erhielt er letztlich den Kontakt zu jemandem, der tatsächlich seinen Motor, also den mit der Nummer 74170, im Lager stehen hatte. Man wurde sich handelseinig und im Mai 2019 erwarb er den Originalmotor für dieses Auto nach rund 80 Jahren. Ein kleines Wunder. Er ließ den Motor von Grund auf neu aufbauen und ersetzte damit das falsche Aggregat. Der BMW hat durch diese engagierte Aktion erheblich gewonnen. Die letzte Zeit war das Coupé Bestandteil einer umfangreichen Sammlung in Italien.

In Summe begeistert uns ein Automobil, das ohne Rücksicht auf Kosten mit größtem Aufwand auch im Detail vor rund 30 Jahren restauriert wurde. Leider ist es wohl kaum gefahren worden, wovon heute natürlich der Zustand profitiert. So können Sie nun ganz objektiv das Schmuckstück taxieren und von der Detailliebe der Vorbesitzer profitieren. Nur wenige der seltenen Coupés haben überlebt, aber kaum eines wurde in dieser Qualität restauriert.

21.10.2023 - 15:00

Realized price: **
EUR 121,900.-
Estimate:
EUR 110,000.- to EUR 160,000.-

1940 BMW 327 Coupe


Chassis: 74170
Motor: 74170
Papiere: Schweizer Fahrzeugausweis (entwertet)

Eines von nur 179 gebauten 327 Coupés
Für mehr als 240.000 Franken restauriert
Umfangreich dokumentierte Historie
Matching Numbers

Als im November 1937 das bildschöne BMW 327 Cabriolet vorgestellt wurde, gab es sensationellen Beifall. Der BMW-Formgestalter und Karosseriekonstrukteur Wilhelm Kaiser hatte den Entwurf zu Papier gebracht, der mit Hilfe von Autenrieth zur Serienreife gebracht und dann im Werk Eisenach produziert wurde. Die Karosserie war in modischer Stromlinienform gezeichnet mit fließenden Linien. Die stark geneigte BMW-Niere endete in einer langen Motorhaube. Die Frontscheibe war keilförmig geteilt und verlieh Dynamik. Ein langes, sanft auslaufendes Heck bildete den krönenden Abschluss. Erst ab Oktober 1938 bot BMW dem Herrenfahrer das schnittige Coupé an. Die kleine Kanzel unterstrich die geschwungene Linienführung. Standardmäßig war der Schönling mit Stoff ausgekleidet und verfügte serienmäßig über Liegesitz-Beschläge. Autenrieth war auch mit dem Bau betraut worden. In Serie lieferte das Werk Eisenach das Chassis mit halbfertiger Rohkarosserie des Cabrios zu Autenrieth, wo es dann komplettiert wurde. Der Sechszylindermotor war vom BMW 326 übernommen worden, dank einiger Modifikationen leistete er im 327 nun 55 PS, genug um diesen Reisewagen 125 km/h schnell zu machen. Parallel dazu wurde der 327/28 mit noch höherer Leistung angeboten. Bis 1941 baute BMW vom hinreißend schönen Coupé nur 179 Stück, verschwindend wenig im Vergleich zu den 1124 gebauten Cabriolets.

Dieses 327 Coupé wurde gemäß BMW-Archiv am 18. März 1940 an den BMW Händler Dr. Brenner in Berlin ausgeliefert. Die Kopie eines Schweizer Fahrzeugausweises führt eine Zulassung am 1. Oktober 1955 auf einen Herrn in Bern an. Dieser hat den BMW gemäß der Überprüfungsstempel mindestens bis 1957 gefahren. Als Farbe ist beige-metallic angegeben, später korrigiert auf rot.

Ein Sammler aus dem Schweizer Kanton Aargau erwarb den inzwischen silbergrauen BMW am 17.Dezember 1982 für 27.000 Schweizer Franken von einem Oldtimerhändler in Bern. In den zehn Jahren zwischen Kauf und Zulassung erfuhr der BMW eine akribische Restaurierung gemäß Schweizer Vorstellungen. Er wurde also zerlegt, das marode Holzskelett in Esche erneuert und die Karosserie umfangreich instandgesetzt. Gemäß den damaligen Vorstellungen einer Restaurierung wurden schlechte Stellen großzügig rausgetrennt und ersetzt, es sollte ja richtig gut werden. Aus diesem Grund musste auch die Fahrgestellnummer neu eingeschlagen werden. Erfreulicherweise finden sich noch Teile der Karosserienummer an der Schottwand.

Nach Fertigstellung der Spenglerarbeiten wurde die Karosserie im heutigen Farbton lackiert. Genauso umfangreich wurde die Mechanik revidiert. Ein nicht typkorrekter BMW-Motor wurde mangels Alternative aufwendig aufgebaut und die Innenausstattung wurde gemäß dem Original in schwarzem Leder hochwertig erneuert, sowie auch Boden, Himmel und Kofferraum neu ausgekleidet wurden. Alles sollte perfekt sein. Der damalige Eigentümer investierte in Summe ca. 170.000 Schweizer Franken gemäß detaillierter Rechnungen, bis er den BMW in restauriertem Zustand zuließ. In den nachfolgenden zehn Jahren flossen noch einmal ca. 40.000 Franken in den BMW für diverse Verbesserungen, Reparaturen und 2001 den Umbau auf ein leichter zu schaltendes Volvo-Getriebe.
2018 kaufte ein guter Freund des Hauses den BMW von der Witwe des inzwischen Verstorbenen. Er wusste um die hochwertige Restaurierung und war von der Linie des BMWs absolut begeistert. Einziger Makel war in seinen Augen der falsche Motor.

Er setzte Himmel und Erde in Bewegung, um einen passenden Motor zu finden. Parallel dazu wurde der BMW mechanisch gecheckt - es fanden sich tatsächlich Unzulänglichkeiten wie falsche Hupen, was korrigiert wurde. Auch die Bremsanlage wurde in diesem Zusammenhang komplett überholt. Über die BMW Mobile Tradition erhielt er letztlich den Kontakt zu jemandem, der tatsächlich seinen Motor, also den mit der Nummer 74170, im Lager stehen hatte. Man wurde sich handelseinig und im Mai 2019 erwarb er den Originalmotor für dieses Auto nach rund 80 Jahren. Ein kleines Wunder. Er ließ den Motor von Grund auf neu aufbauen und ersetzte damit das falsche Aggregat. Der BMW hat durch diese engagierte Aktion erheblich gewonnen. Die letzte Zeit war das Coupé Bestandteil einer umfangreichen Sammlung in Italien.

In Summe begeistert uns ein Automobil, das ohne Rücksicht auf Kosten mit größtem Aufwand auch im Detail vor rund 30 Jahren restauriert wurde. Leider ist es wohl kaum gefahren worden, wovon heute natürlich der Zustand profitiert. So können Sie nun ganz objektiv das Schmuckstück taxieren und von der Detailliebe der Vorbesitzer profitieren. Nur wenige der seltenen Coupés haben überlebt, aber kaum eines wurde in dieser Qualität restauriert.


Buyers hotline Mon.-Fri.: 10.00am - 4.00pm
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auction: Classic Cars
Auction type: Saleroom auction with Live Bidding
Date: 21.10.2023 - 15:00
Location: Messezentrum Salzburg
Exhibition: 20.10. - 21.10.2023


** Purchase price incl. buyer's premium and VAT

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