Federico Barocci - Werke kaufen und verkaufen

1535, Urbino (Italien) – 30. September 1612, Urbino (Italien)

 

Federico Barocci war einer der berühmtesten italienischen Maler, Zeichner und Grafiker des späten Manierismus und frühen Barock.

 

1535 als Sohn einer Bildhauerfamilie in Urbino geboren, erfuhr Federico Barocci seine erste Ausbildung in der väterlichen Werkstatt. Er ging des Weiteren bei Giovanni Battista Franco und seinem Onkel, dem Hofarchitekten Bartolomeo Genga in die Lehre. Dieser machte ihn mit Perspektive vertraut und durch dessen Kontakte kam er erstmals in Berührung mit Werken von Tizian. In den 1550er-Jahren reiste er nach Rom und studierte Werke von Raffael und Correggio. In den sakralen Werken seines Frühwerks spiegelt sich der Einfluss Correggios wider. Bei seinem zweiten Besuch in der italienischen Hauptstadt wurde er Werkstattmitglied der führenden Vertreter des Manierismus: Taddeo und Federico Zuccari. Mit dem Zweiten arbeitete er in päpstlichem Auftrag an vatikanischen Fresken. Währenddessen zog er sich eine Vergiftung zu, von der sich zeitlebens nicht mehr zur Gänze erholte. Ungeachtet dessen, umfasst sein Oeuvre erstaunlich viele Werke. In Rom entstand sein erstes großes Altarbild, das Martyrium des Heiligen Sebastian. Die darin enthaltene Dynamik wird durch expressiven Faltenwurf und ausgeprägte Farbigkeit hervorgerufen. In diesem Gemälde spiegelt sich die große Dramatik des Barocks wider. Zurück in seiner Heimat, genoss er hohes gesellschaftliches Ansehen und führte sowohl für weltliche als auch für sakrale Auftraggeber zahlreiche Bilder aus. Trotz einiger Angebote europäischer Höfe, blieb Barocci seiner Geburtsstadt bis zu seinem Tod treu. Den Blick aus seinem Wohnhaus auf den Herzogspalast verwendete er des Öfteren als Hintergrund für seine Bilder. Im Laufe der Zeit entwickelte er seinen persönlichen Stil: Als Künstler war Barocci sowohl innovativ als auch traditionsverbunden. Er zählt beispielsweise zu den ersten, welche sich der neuentstandenen Pastellmalerei bedient haben. Hinsichtlich der Kolorierung brachte er es zur Perfektion. Daneben stellte er auch sein großes Talent bei zeichnerischen Entwürfen meisterlich unter Beweis. Ein Großteil seines Werkes nehmen Zeichnungen und Studien für seine Ölbilder ein, die sich zu dieser Zeit zu einer eigenständigen Kunstgattung etablierten. Unter Sammlern sind seine Kopfstudien begehrt. Sakrale Themen stehen im Zentrum seiner Kunst, daneben fertigte er auch Porträts an. Die Figuren seiner Bilder sind durch ein hohes Maß ein Realismus und Ausdruck ausgezeichnet. Ziel seiner Werke war es, Gefühlsregungen und Kontemplation beim Betrachter hervorzurufen. Im Laufe seiner Karriere experimentierte er häufig mit Lichteffekten. In den 1590er-Jahren richtete er sich eine eigene Werkstatt ein, wo er unter anderem junge Maler wie Alessandro Vitali und Antonio Viviani ausbildete. 1612 stirbt er in Urbino.

 

Bereits zu Lebzeiten zählte er zu den einflussreichsten und bestbezahltesten Künstlern seiner Epoche. Dies steht im Widerspruch zu seinem heutigen, verhältnismäßig niedrigen, Bekanntheitsgrad. Bis auf wenige Ausnahmen blieb der Großteil seiner Werke an dem jeweiligen Entstehungsort und seine rund 2.000 Blätter umfassende Zeichnungen, werden nur selten der Öffentlichkeit präsentiert. Zwei seiner Hauptwerke, Madonna del Popolo und Geburt Christi, sind in den Uffizien und im Prado zu bewundern. In der Salzburger Residenzgalerie befindet sich ein Selbstporträt Baroccis. Maler wie beispielsweise Peter Paul Rubens und Bildhauer wie Gian Lorenzo Bernini ließen sich von seinem Oeuvre inspirieren.

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