Lot Nr. 630


Valerio Castello


Valerio Castello - Alte Meister

(Genua 1624–1659)
Amoretten beim Bogenschießen und Pfeileschmieden,
Öl auf Leinwand, 88,5 x 111,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Galleria Ribolzi, Monte Carlo;
europäische Privatsammlung

Literatur:
C. Manzitti, Valerio Castello, Turin 2004, S. 78, Nr. 6

Dieses höchst originelle Gemälde, das erstmals 2004 von Manzitti in dessen aktualisierter Auflage des Werkverzeichnisses zu Valerio Castello publiziert wurde, ist ein schönes Beispiel für die poetische Anmut, welche die Werke des Künstlers aus den frühen 1640er Jahren auszeichnet. Die bewegte Komposition ist mit Putti übersät, die in unterschiedlichen Körperhaltungen und allesamt stark an die Bildebene gebunden dargestellt sind.
Die Putti sind mit Sicherheit Werken Perino del Vagas geschuldet, etwa den überschwänglichen Amorfiguren Perinos in den Lünetten der Loggia degli Eroi im Palazzo Doria in Genua oder den zwei Engeln des Altarbildes der Kirche San Giorgio in Genua-Bavari.
Die Komposition zeigt auch Einflüsse, die noch von Valerios Aufenthalt in Parma herrühren, wo er Correggios Fresken in der Kirche San Giovanni Evangelista sowie die Werke Parmigianinos studiert hatte. Unter dem Einfluss Parmigianinos und dessen Bildern verfeinerter Eleganz und Sinnlichkeit entwickelte Castello, wie auch im vorliegenden Gemälde ersichtlich ist, seinen ganz persönlichen, eigenständigen Stil.
Wie Manzitti bemerkt hat, waren die außergewöhnlichen, von Parmigianino erdachten Haartrachten Inspirationsquelle für die neckischen goldenen Löckchen der Putten des vorliegenden Gemäldes, deren Figurentypus Castellos gesamte Schaffenszeit hindurch immer wiederkehrte.
Unser Gemälde zeigt den für diese Periode des Künstlers typischen spontanen Farbauftrag und eine lebhafte Palette von Rosa-, Blau- und Gelbtönen: Die Figuren sind in einem skizzenhaften Stil gemalt und mit extrem leichten, raschen und energischen Pinselstrichen ausgeführt.
Eine Vorzeichnung zu dieser Komposition befindet sich in Buenos Aires (Museo de Bellas Artes, Nr. 627; Feder in Braun und Aquarell auf blauem Papier, 165 x 226 mm) (Manzitti 2004, S. 244, Kat. Nr. D6). Die Zeichnung ist auf der Rückseite mit “Valerio Castello” und “Castiglione, scolare di Giulio Romano” bezeichnet; auf dem Verso befindet sich auch ein Frauenkopf.

17.04.2013 - 18:00

Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 200.000,-

Valerio Castello


(Genua 1624–1659)
Amoretten beim Bogenschießen und Pfeileschmieden,
Öl auf Leinwand, 88,5 x 111,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Galleria Ribolzi, Monte Carlo;
europäische Privatsammlung

Literatur:
C. Manzitti, Valerio Castello, Turin 2004, S. 78, Nr. 6

Dieses höchst originelle Gemälde, das erstmals 2004 von Manzitti in dessen aktualisierter Auflage des Werkverzeichnisses zu Valerio Castello publiziert wurde, ist ein schönes Beispiel für die poetische Anmut, welche die Werke des Künstlers aus den frühen 1640er Jahren auszeichnet. Die bewegte Komposition ist mit Putti übersät, die in unterschiedlichen Körperhaltungen und allesamt stark an die Bildebene gebunden dargestellt sind.
Die Putti sind mit Sicherheit Werken Perino del Vagas geschuldet, etwa den überschwänglichen Amorfiguren Perinos in den Lünetten der Loggia degli Eroi im Palazzo Doria in Genua oder den zwei Engeln des Altarbildes der Kirche San Giorgio in Genua-Bavari.
Die Komposition zeigt auch Einflüsse, die noch von Valerios Aufenthalt in Parma herrühren, wo er Correggios Fresken in der Kirche San Giovanni Evangelista sowie die Werke Parmigianinos studiert hatte. Unter dem Einfluss Parmigianinos und dessen Bildern verfeinerter Eleganz und Sinnlichkeit entwickelte Castello, wie auch im vorliegenden Gemälde ersichtlich ist, seinen ganz persönlichen, eigenständigen Stil.
Wie Manzitti bemerkt hat, waren die außergewöhnlichen, von Parmigianino erdachten Haartrachten Inspirationsquelle für die neckischen goldenen Löckchen der Putten des vorliegenden Gemäldes, deren Figurentypus Castellos gesamte Schaffenszeit hindurch immer wiederkehrte.
Unser Gemälde zeigt den für diese Periode des Künstlers typischen spontanen Farbauftrag und eine lebhafte Palette von Rosa-, Blau- und Gelbtönen: Die Figuren sind in einem skizzenhaften Stil gemalt und mit extrem leichten, raschen und energischen Pinselstrichen ausgeführt.
Eine Vorzeichnung zu dieser Komposition befindet sich in Buenos Aires (Museo de Bellas Artes, Nr. 627; Feder in Braun und Aquarell auf blauem Papier, 165 x 226 mm) (Manzitti 2004, S. 244, Kat. Nr. D6). Die Zeichnung ist auf der Rückseite mit “Valerio Castello” und “Castiglione, scolare di Giulio Romano” bezeichnet; auf dem Verso befindet sich auch ein Frauenkopf.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.04.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.04. - 17.04.2013