Blick von der Bucht von Chiaia auf den Golf von Neapel mit der Kartause San Martino, Capodimonte, Castel dell’Ovo und dem Vesuv,
Öl auf Leinwand, 50 x 131,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde zeigt einen Blick auf die Bucht von Neapel von Westen, ähnlich den Ansichten wie sie aus Bildern von Tommaso Ruiz oder Gabriele Ricciardelli bekannt sind.
Dieser Betrachterstandpunkt war äußerst beliebt; häufig wurden die Ansichten von einem Pendant begleitet, das die gegenüberliegende Seite der Bucht mit der Riviera di Chiaia und dem Posillipo zeigte. Der Prototyp kann in dem Bild Blick auf die Riviera di Chiaia und der Vesuv im Hintergrund von Gaspar Butler (Wien, Privatsammlung) gesehen werden, welches Teil einer Serie von Bildern ist, die in den 1730er Jahren für den Grafen Harrach, zwischen 1728-33 Vizekönig von Neapel, ausgeführt wurden (vgl. N. Spinosa/ L. di Mauro, Vedute Napoletane del Settecento, Neapel 1996, S. 52, Tafel 15). Das vorliegende Gemälde kann auch verglichen werden mit Neapel vom Posillipo von Jan Ruiz (Neapel, Privatsammlung; siehe Spinosa 1996, S. 55, Tafel 19; mit seinem Pendant Neapel vom Castel dell’Ovo, S. 55, Tafel 20) und dem Blick auf Neapel von Westen von Tommaso Ruiz (Neapel, Sammlung Alisio; siehe Spinosa 1996, S. 235, Abb. 42)

Die Vedutenmalerei wurde maßgeblich von Gaspar van Wittel bestimmt, der zahlreiche Maler in Neapel und über die Grenzen Italiens hinaus beeinflusste. Das vorliegende Gemälde besticht durch die detailreiche Darstellung der Figuren und Gebäude, die aufgrund dessen genau identifiziert werden können.

Eine mögliche Zuschreibung an Gabriele Ricciardelli, tätig in Neapel in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wurde vorgeschlagen.