(Oldenburg 1839-1916 Wien) Entwurf für die Wandgemälde in der Villa Simon in Wien Hietzing, betitelt "Entwürfe für die Wandgemälde im pompejanischen Zimmer des Herrn Dr. Simon Hietzing", im Zentrum "Hochzeit der Aphrodite mit Adonis", mit Texten und Maßangaben versehen, signiert und datiert Ch. Griepenkerl 1872, Bleistift, Aquarell auf Papier, 20 x 45 cm, Passep., gerahmt, (BH)

Die Villa Simon in Hietzing, Gloriettegasse 17, wurde nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. Architekt war Georg Niemann (1841-1912) aus Hannover. Bauherr war der Bankier Eduard Simon (1847- 1893). Die Villa wird auch erwähnt im Buch "Der arme Trillionär: Aufstieg und Untergang des Inflationskönigs Sigmund Bosel" von Georg Ransmayr, 2016, S. 20. Ransmayr schreibt: "Das zweistöckige Anwesen des Hauses Gloriettegasse 17: war ein schlossartiges Wohngebäude in bester Lage mit einem parkähnlichen Garten auf dem Gesamtareal von 13.000 Quadratmetern...." In der Allgemeinen Bauzeitung aus dem Jahr 1874 gibt es Skizzen zur Villa Gloriettegasse des Herrn Simon. Darin heißt es: "Ein einziger Raum hat eine reichere Dekoration erhalten, einer der kleinen Salons im Parterre, welcher mit skenographischen Wandmalereien nach pompejanischen Motiven geschmückt wurde, und zwar in Wachsfarben gemalt;
der figürliche Teil dieser Darstellungen wurde von Professor Christian Griepenkerl ausgeführt." In der Deutschen Zeitung vom 29. Januar 1872, S 20 steht: "Aus den Ateliers (Griepenkerl) (...) Von reizvoller Grazie sind Griepenkerl's Kompositionen zur Dekorierung eines Zimmers im pompejanischen Stile. Bankier Simon's von Professor Niemann erbaute Villa in Hietzing wird diesen herrlichen Schmuck in ihren Mauern bergen. Als Plafondbilder sind drei Grazien und die symbolischen Darstellungen der Elemente und der Jahreszeiten in Aussicht genommen. Die hierfür angefertigte Skizze zeigt neben diesen Darstellungen eine mit feinstem Geschmack und Verständnis vorgenommene, echt pompejanische Deckeneinteilung. Auf den Seitenwänden wird der Adonis Mythus in fünf Darstellungen erzählt werden.“

Provenienz: Dorotheum Wien, 30. September 2003, Los 266;
Privatsammlung Wien.