Lot Nr. 75 V


1985 BMW M635 CSi


1985 BMW M635 CSi - Klassische Fahrzeuge

In herausragendem Originalzustand
Von Anfang an lückenlos dokumentiert
Nur zwei eingetragene Halter
Originale 76.754 Kilometer

Auf dem Genfer Automobilsalon im März 1976 stellt BMW den „6 CS“ als Nachfolger der E9 genannten Coupés vor. Der Chefdesigner Paul Bracq war verantwortlich für das Design im typischen BMW-Stil, dessen Besonderheiten die erhabene BMW-Niere und die schwarze B-Säulenverkleidung waren. Bracq hatte ein Oberklasse-Coupé gezeichnet, das trotz aller Zurückhaltung seinen Status sofort erkennen ließ. BMW stattete den 6er üppig aus, Leichtmetallräder, Teilledersitze und elektrische Fensterheber waren wie auch die Zentralverrieglung Mitte der 1970er noch lange nicht Standard. Die Kunden kamen natürlich aus dem eigenen Haus, man zielte aber ganz klar gen Stuttgart, wo man Porsche und Mercedes deren 928- und SLC-Klientel abspenstig machen wollte. Der 635 CSi, vorgestellt 1978, war nun auch leistungsmäßig mit dem Mitbewerb auf Augenhöhe. 1982 erfolgte die erste Modellpflege, sehr dezent innen wie außen. Damit war der 6er wieder auf den aktuellen Stand gebracht und gewann optisch an Auftritt.

Im April 1984 sollte sich die Presse dann überschlagen. In Zusammenarbeit mit der BMW-Motorsport GmbH war der M635 CSi entstanden. Die Betonung lag nun auf dem M und nicht mehr auf 635. Man hatte den aus dem seligen BMW M1 stammenden Vierventil-Motor überarbeitet, der nun dank Einzeldrosselklappen 286 Pferdestärken zur Verfügung stellte, ausreichend für 255 km/h. Damit war man bei den ganz Schnellen, vor allem aber vor 928 und 500 SEC. Wie üblich, wenn Profis aufrüsten, wurde der M88 Motor mit zahlreichen technischen Modifikationen kombiniert. Sportgetriebe und Sperrdifferential halfen dem Motor bei der Leistungsumsetzung, größere Bremsen und ein geändertes Fahrwerk gaben dem Piloten Sicherheit. Äußerlich am neuen Frontspoiler erkennbar und gegebenenfalls an den optionalen Breitreifen mit Radlaufblende, waren im Innenraum Tacho bis 280 km/h und Drehzahlmesser bis 8.000 U/min dem Kenner ein klares Erkennungsmerkmal für das Echte.

Historisch gesehen war der M635 CSi der Urvater der sportlichen BMW-Topmodelle bis hin zur Neuzeit. M steht immer für Überlegenheit und macht bis dato jedes dieser Fahrzeuge zum Liebhaber-Fahrzeug, egal ob M6 oder die nachfolgenden M5 und M3.

Dieser M635 CSi wurde im Jänner 1985 an einen Berliner Firmenchef über die dortige BMW-Niederlassung ausgeliefert, wo er auch gewartet wurde. Nicht untypisch für Herrschaften im öffentlichen Fokus, wurde der BMW betont schlicht geordert: Karminrot mit pearlbeigem Leder kombiniert, nur mit schlichter Doppellinie und schmaler 220er Bereifung ohne Radlaufverbreiterung. Das „M“ wurde nicht montiert, es liegt noch heute beim Serviceheft. Das war Understatement pur. Schiebedach, Klimaanlage und eine Webasto-Standheizung sorgten für ganzjähriges Wohlbefinden. Am Heck findet sich noch die Antennenöffnung von einem früheren Autotelefon, damals noch ein C-Netz und nur geordert, wenn es wirklich notwendig war, weil der Preis richtig teuer war.

Bis 1987 war der BMW immer in der Niederlassung, wo er im Juni bei 44.368 km einen Tauschmotor erhielt. Übrigens wurde ab 1986 ein kleines Büchlein geführt, in dem handschriftlich die getätigten Arbeiten aufgezeichnet sind. Darin ist auch angeführt, dass der M635 im Juli 1997 einen Nachrüstkat erhält.

Im Juli 1988 wurde der BMW mit 53.800 Kilometern auf der Uhr auf den zweiten Halter umgemeldet. Dieser spendierte dem Liebhaberstück im August 1988 eine Dinol-Hohlraumkonservierung. Vorsorgen spart Reparieren, so wohl sein Ansatz. Pedantisch führte er das Büchlein, in dem alle ausgeführten Arbeiten aufgelistet sind, weiter. Im Juni 2015 gab es bei 72.151 Kilometern die begehrte H-Zulassung, zugelassen blieb er nur noch von April bis September. Anschließend ging das Coupé dann in die Sammlung des Einbringers über, wurde aber dennoch regelmäßig bewegt, wie diverse TÜV-Belege zeigen.

Den pfleglichen Umgang mit der roten Rakete erkennt man schon äußerlich. Nach 35 Jahren ist noch die erste Frontscheibe mit der aufgeklebten Einfahranweisung eingebaut. Die Karosserie trägt kaum Steinschläge, obwohl sie nachgemessen im Erstlack ist! Beides sind klare Zeichen dafür, dass nicht rüde geheizt und dicht aufgefahren wurde. Die zusätzliche Dinol-Versiegelung hat sich bewährt, der Karosseriezustand begeistert in jedem Eck. Das helle Leder zeigt sich von seiner besten Seite, vergeblich sucht man die Spuren von 35 Autojahren. Diesen Eindruck hinterlässt auch die Mechanik. Der M6 läuft seidig, kann aber auch anders. die Spitze soll er immer noch bringen, auch wenn wir es nicht getestet haben. Im Endeffekt macht es die Summe aller Teile. Der famose Motor steckt in perfekter Hülle, der Zustand schafft Wohlsein, Freude und Zufriedenheit. Er bietet ein tolles Gefühl, egal ob man damit fährt oder sich nur darauf freut.

Chassis: WBAEE310201051465:
Papiere: Deutsche historische Zulassung

02.07.2022 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 92.000,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 110.000,-

1985 BMW M635 CSi


In herausragendem Originalzustand
Von Anfang an lückenlos dokumentiert
Nur zwei eingetragene Halter
Originale 76.754 Kilometer

Auf dem Genfer Automobilsalon im März 1976 stellt BMW den „6 CS“ als Nachfolger der E9 genannten Coupés vor. Der Chefdesigner Paul Bracq war verantwortlich für das Design im typischen BMW-Stil, dessen Besonderheiten die erhabene BMW-Niere und die schwarze B-Säulenverkleidung waren. Bracq hatte ein Oberklasse-Coupé gezeichnet, das trotz aller Zurückhaltung seinen Status sofort erkennen ließ. BMW stattete den 6er üppig aus, Leichtmetallräder, Teilledersitze und elektrische Fensterheber waren wie auch die Zentralverrieglung Mitte der 1970er noch lange nicht Standard. Die Kunden kamen natürlich aus dem eigenen Haus, man zielte aber ganz klar gen Stuttgart, wo man Porsche und Mercedes deren 928- und SLC-Klientel abspenstig machen wollte. Der 635 CSi, vorgestellt 1978, war nun auch leistungsmäßig mit dem Mitbewerb auf Augenhöhe. 1982 erfolgte die erste Modellpflege, sehr dezent innen wie außen. Damit war der 6er wieder auf den aktuellen Stand gebracht und gewann optisch an Auftritt.

Im April 1984 sollte sich die Presse dann überschlagen. In Zusammenarbeit mit der BMW-Motorsport GmbH war der M635 CSi entstanden. Die Betonung lag nun auf dem M und nicht mehr auf 635. Man hatte den aus dem seligen BMW M1 stammenden Vierventil-Motor überarbeitet, der nun dank Einzeldrosselklappen 286 Pferdestärken zur Verfügung stellte, ausreichend für 255 km/h. Damit war man bei den ganz Schnellen, vor allem aber vor 928 und 500 SEC. Wie üblich, wenn Profis aufrüsten, wurde der M88 Motor mit zahlreichen technischen Modifikationen kombiniert. Sportgetriebe und Sperrdifferential halfen dem Motor bei der Leistungsumsetzung, größere Bremsen und ein geändertes Fahrwerk gaben dem Piloten Sicherheit. Äußerlich am neuen Frontspoiler erkennbar und gegebenenfalls an den optionalen Breitreifen mit Radlaufblende, waren im Innenraum Tacho bis 280 km/h und Drehzahlmesser bis 8.000 U/min dem Kenner ein klares Erkennungsmerkmal für das Echte.

Historisch gesehen war der M635 CSi der Urvater der sportlichen BMW-Topmodelle bis hin zur Neuzeit. M steht immer für Überlegenheit und macht bis dato jedes dieser Fahrzeuge zum Liebhaber-Fahrzeug, egal ob M6 oder die nachfolgenden M5 und M3.

Dieser M635 CSi wurde im Jänner 1985 an einen Berliner Firmenchef über die dortige BMW-Niederlassung ausgeliefert, wo er auch gewartet wurde. Nicht untypisch für Herrschaften im öffentlichen Fokus, wurde der BMW betont schlicht geordert: Karminrot mit pearlbeigem Leder kombiniert, nur mit schlichter Doppellinie und schmaler 220er Bereifung ohne Radlaufverbreiterung. Das „M“ wurde nicht montiert, es liegt noch heute beim Serviceheft. Das war Understatement pur. Schiebedach, Klimaanlage und eine Webasto-Standheizung sorgten für ganzjähriges Wohlbefinden. Am Heck findet sich noch die Antennenöffnung von einem früheren Autotelefon, damals noch ein C-Netz und nur geordert, wenn es wirklich notwendig war, weil der Preis richtig teuer war.

Bis 1987 war der BMW immer in der Niederlassung, wo er im Juni bei 44.368 km einen Tauschmotor erhielt. Übrigens wurde ab 1986 ein kleines Büchlein geführt, in dem handschriftlich die getätigten Arbeiten aufgezeichnet sind. Darin ist auch angeführt, dass der M635 im Juli 1997 einen Nachrüstkat erhält.

Im Juli 1988 wurde der BMW mit 53.800 Kilometern auf der Uhr auf den zweiten Halter umgemeldet. Dieser spendierte dem Liebhaberstück im August 1988 eine Dinol-Hohlraumkonservierung. Vorsorgen spart Reparieren, so wohl sein Ansatz. Pedantisch führte er das Büchlein, in dem alle ausgeführten Arbeiten aufgelistet sind, weiter. Im Juni 2015 gab es bei 72.151 Kilometern die begehrte H-Zulassung, zugelassen blieb er nur noch von April bis September. Anschließend ging das Coupé dann in die Sammlung des Einbringers über, wurde aber dennoch regelmäßig bewegt, wie diverse TÜV-Belege zeigen.

Den pfleglichen Umgang mit der roten Rakete erkennt man schon äußerlich. Nach 35 Jahren ist noch die erste Frontscheibe mit der aufgeklebten Einfahranweisung eingebaut. Die Karosserie trägt kaum Steinschläge, obwohl sie nachgemessen im Erstlack ist! Beides sind klare Zeichen dafür, dass nicht rüde geheizt und dicht aufgefahren wurde. Die zusätzliche Dinol-Versiegelung hat sich bewährt, der Karosseriezustand begeistert in jedem Eck. Das helle Leder zeigt sich von seiner besten Seite, vergeblich sucht man die Spuren von 35 Autojahren. Diesen Eindruck hinterlässt auch die Mechanik. Der M6 läuft seidig, kann aber auch anders. die Spitze soll er immer noch bringen, auch wenn wir es nicht getestet haben. Im Endeffekt macht es die Summe aller Teile. Der famose Motor steckt in perfekter Hülle, der Zustand schafft Wohlsein, Freude und Zufriedenheit. Er bietet ein tolles Gefühl, egal ob man damit fährt oder sich nur darauf freut.

Chassis: WBAEE310201051465:
Papiere: Deutsche historische Zulassung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 02.07.2022 - 15:00
Auktionsort: Vösendorf
Besichtigung: 30.06. – 02.07.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.