Seltener Aufbau der Spandauer Karosserie-Werke
In den späten 1990ern umfangreich restauriert

1934 stellte BMW mit dem 309 den Nachfolger des bisherigen 3/20 PS vor. Man nahm Fahrgestell und Karosserie des kleinen Sechszylindermodells 303 und kombinierte sie mit einem etwas vergrößerten und leistungsfähigeren Vierzylindermotor. Fertig war ein attraktiver Wagen mit nun guten Fahreigenschaften und günstigen Unterhaltskosten. Letztere waren das Verkaufsargument für die bisherige Dixi-Kundschaft, die man natürlich nicht verlieren wollte. Der Wagen verkaufte sich gut, wurde jedoch 1936 ohne Nachfolger aus dem Programm genommen. Die Nachfrage nach den Sechszylinder-Modellen hatte den 309 als letzte Vierzylinder letztlich obsolet gemacht.

In einem Schreiben aus 1997 teilte die BMW Mobile Tradition mit, dass dieser BMW im September 1935 als Limousine gebaut worden war. Darüber hinaus hätte BMW zu diesem, wie man schreibt, seltenen und interessanten Fahrzeug keine Unterlagen. Damit steht jedoch fest, dass dieser BMW seine Karosserie der Spandauer Karosserie-Werke erst später erhielt, was damals durchaus üblich war. Das in typischer Gemischtbauweise aufgebaute Kabriolett hat Kotflügel und Motorhaube aus Stahl, während ab der A-Säule der Aufbau aus Holz, das mit Kunstleder bespannt ist, besteht. Die Gemischtbauweise fand bis zum Krieg häufige Verwendung, da damit das Wagengewicht reduziert werden konnte. 1998 wurde dieser Wagen von einem Vorbesitzer komplett restauriert und anschließend zugelassen. Es wurden neben Karosserie und Verdeck auch Motor und Bremsanlage überholt bzw. erneuert. Vor drei Jahren wurde der Wagen dann aus Bayern kommend in Österreich typisiert. Dieser BMW ist ein charmanter, handlicher Vorkriegswagen, dem seine Sonderkarosserie einen luxuriösen Touch verleiht, mit günstigen Unterhaltskosten aus gutem Hause - individuell und besonders wie das Hobby auch!

Chassis: 65317
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung