Porzellan, glasiert, zylindrische Wandung, zentrales achteckiges Bildfeld mit einer polychrom gemalten Darstellung von Emma Lady Hamilton als Bacchantin, nach einer Zeichnung der "Attitüden der Lady Hamilton" von Friedrich Rehberg (1758-1835), feiner Goldreliefdekor mit Perlschnüren und Zackenfries in Verbindung mit weinroten Linien auf chamoisfarbenem Fond, korrespondierende Untertasse mit zentraler Rosette, Höhe ca. 5,8 cm (Tasse), Dm. ca. 13,3 cm (UT), Malernr. 96. für Anton Kothgasser, eingepresste Jahreszahlen (1)801/802, Weißdrehernr. 31, unterglasurblauer Bindenschild (2) (SLS) Ruf 1.300

Provenienz:
Aus einer österreichischen Privatsammlung

Emma Lady Hamilton (1765-1815) war eine gefeierte Schönheit, Künstlerin und Dame der Gesellschaft. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, stieg sie in vornehmste Kreise auf. Als Ehefrau des britischen Botschafters in Neapel Sir William Hamilton führte sie eine weithin skandalisierte Dreiecksbeziehung mit dem britischen Admiral Nelson. Für Maria Carolina Königin von Neapel war sie eine Vertraute mit politischem Einfluss. Zu Lebzeiten berühmt wurde Lady Hamilton mit ihren sog. Attitüden, Darstellungen von antiken Statuen und Gemälden als "Tableaux vivants". Der Maler Friedrich Rehberg fertigte davon 1791 eine Reihe von Zeichnungen welche 1794 in Buchform erschienen. Der Porzellan- und Glasmaler Anton Kothgasser mit der Nummer 96 gilt bereits zu Lebzeiten vor allem mit seinen virtuosen Goldreliefdekoren als einer der besten Ornamentisten. Porzellane von seiner Hand gelten als besonders begehrt.